Michael Fürer schafft den Transvulcania Ultramarathon

Der Extrem-Asudauersportler Michael Fürer hatte sich als Saisonhöhepunkt den Transvulcania-Ultramarathon auf der Kanareninsel La Palma gewählt.  Die anspruchsvolle Strecke brachte den BlueLiner an seine Grenzen, verschaffte ihm aber auch unvergessliche Erlebnisse. Nach 15 Stunden und 38 Minuten erreichte Michael Fürer erschöpft, aber glücklich das Ziel dieses
einzigartigen Laufes.
Von 1098 Startern kamen 909 ins Ziel, Fürer schaffte es auf Platz 892. Während der Sieger, Petter Engdahl, aus
Schweden unglaubliche 7 Std 10 Min für die Strecke benötigte, war für den BlueLiner von Anfang an
der Focus auf Ankommen gesetzt worden, zusammen mit Natur genießen und natürlich auch einige
Fotos zu machen. Die schnellste Frau im Ziel war Abby Hall (USA) in 8 Std 29 Min, im internationalen
Starterfeld waren 40 Läufer:innen aus Deutschland vertreten.

Bereits seit Sommer 2019 hatte sich BlueLiner Michael Fürer den Transvulcania Ultramarathon auf La
Palma vorgenommen. Im Mai 2020 fiel die Veranstaltung jedoch der Corona Pandemie zum Opfer,
wurde mehrfach verschoben – zuletzt auf den Herbst 2021. Dann brach wenige Wochen vor dem
Ersatztermin ein Vulkan aus, und es kam verständlicherweise zur erneuten Absage.
Der BlueLiner behielt jedoch die ursprüngliche Reisebuchung für Oktober 21 bei und erlebte jetzt ein
unvergessliches Naturschauspiel am aktiven Vulkan an der sogenannten Cumbre Vieja. Der
angestrebte Ultralauf geriet in den Hintergrund, auch weitere Planungen gab es erstmal nicht.

Im Sommer dieses Jahres ergab sich durch eine Teilnahme am Sachsentrail im Erzgebirge über 75 km
der ungeplante Nebeneffekt von Indexpunkten der UTMB World Series. Bei immer mehr großen
Ultratrail-Laufveranstaltungen weltweit benötigt man diese Qualifikationspunkte – neuerdings auch
für die Transvulcania auf La Palma. Bis 2021 reichte hier noch ein „ordentlicher“ Bergmarathon als
Eignungsnachweis.
Da diese Qualifikationspunkte auch wieder verfallen, entschied sich Michel Fürer erst im Spätsommer
recht kurzfristig für diesen Oktober erneut auf La Palma zu melden. Als passende Vorbereitung
standen bereits Brockenlauf, Jungfrau Marathon (Schweiz), Berlin Marathon und der Brocken
Marathon im herbstlichen Laufkalender, die drei Marathons jeweils im Abstand von zwei Wochen. Im
gleichen Zeitfenster folgte dann Ende Oktober die Transvulcania über 73 Kilometer und  8500 Metern Höhendifferenz,  4400 im Aufstieg, 4100 im Abstieg.
Vor Ort traf der BlueLiner auf optimale Wetterbedingungen, es war für kanarische
Verhältnisse sogar recht kühl. Der gefürchtete Calima (Saharawind) mit Temperaturen über 30 Grad
machte glücklicherweise Pause.
Gestartet wurde vor Sonnenaufgang am südlichsten Strand der Insel neben dem Leuchtturm und den
Salinen von Fuencaliente. Dann ging es rund 25 Kilometer über die bekannte Route de los Volcanes
auf der Cumbre Vieja über Lavasand und teils frischer Vulkanasche vom jüngsten Ausbruch 2021.
Nun folgte der Bergrücken der Cumbre Nueva und der gesamte Kraterrand der berühmten Caldera
de Taburiente, leider in Nebel und unangenehm kalten Wind. Dort erreichte man nach 51 Kilometern den höchsten Punkt des Laufes mit 2426 m über NN (Roque de los Muchachos).

Trotz der drei Marathons im Vorfeld hatte Michael Fürer zwischenzeitlich durchaus Probleme, 
die lange Laufstrecke in Kombination mit den Höhenmetern im geforderten Zeitrahmen zu
absolvieren. Am Verpflegungspunkt auf dem Roque de los Muchachos blieben nur noch 8 Minuten
Pausenzeit, um rechtzeitig wieder auf der Strecke zu sein. Eigentlich hatte der BlueLiner dort in Ruhe
etwas Warmes essen wollen. So reichte es nur zu einer warmen Brühe, bevor es auf die letzten 22 Kilometer mit
über 2400 Höhenmetern Abstieg ging. Dieser abschließende Abschnitt des
Ultramarathons verlief überwiegend in steilem, steinigen und schwierigen Gelände und nach
Sonnenuntergang dann auch im Dunkeln mit Stirnlampe. In Puerto Tazacorte wieder auf Meereshöhe
angekommen mussten die Läufer nun noch durch eine Felsenschlucht wieder aufwärts laufen bis nach
Los Llanos de Aridane, wo sich das Ziel befand.
Weitere vergleichbare Vorhaben sind nicht geplant, was für manchen Leistungssportler eine
Olympiateilnahme ist, war für Michael Fürer die Transvulcania – ein einmaliges und besonderes
Erlebnis.