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Ein Wettkampf mit Rekordpotenzial – trotz Corona
Wolfenbüttel: Schrader läuft beim 2. Berlin Invitational zu neuer Bestzeit über 10km. Wilshusen beendet Hamburger Laufcup auf Platz 2.
Straßenläufe mit anspruchsvollem Wettkampfcharakter haben derzeit Seltenheitswert. Dominik Schrader vom Wolfenbütteler Laufclub Blueliner gelang es, einen der raren Startplätze beim 2. Berlin Invitational zu ergattern.
Wie sein Verein in einer Pressemitteilung schreibt, lief er die Zehn-Kilometer in 32:40 Minuten – so schnell wie nie zuvor.„Für mich war es eine Belohnung für die harte Arbeit in dieser verrückten Saison. Ich habe seit letztem Jahr November durchtrainiert, habe mich auf mein Debüt im Marathonlauf für April vorbereitet, das dann abgesagt wurde. Während des Shut-Downs habe ich weiter meine Trainingsziele verfolgt und mich nicht dem Corona-Blues geschlagen gegeben. Ich bin überglücklich hier heute am Start gewesen zu sein, eine Belohnung, die mit Geld nicht zu erkaufen ist“, sagte Schrader.
Es war der letzte Lauf des Tages bei der Veranstaltung im Südosten Berlins. Schrader trat mit 16 weiteren Athleten auf der flachen Pendelstrecke einer Waldstraße bei Nieselregen an. Sein Ziel: Das Rennen in einer Zeit von unter 33:00 Minuten beenden, um zum Ende der Saison auch über diese Distanz mit einer neuen persönlichen Bestzeit zu glänzen. Kilometer fünf erreichte er bereits nach 16:10 Minuten, wurde aber auf der zweiten Hälfte des Rennens etwas langsamer. Trotzdem schaffte er sein Ziel.
In Zeiten der Corona-Pandemie sind Straßen- und Volksläufe seltene Laufveranstaltungen geworden. Anforderungen an Hygienekonzepte, Auflagen von Gesundheitsämtern und weiteren Behörden, stellen Organisatoren und Athleten vor Herausforderungen. Deshalb muss man teilweise lange Autofahrten in Kauf nehmen, um irgendwo in Deutschland ein interessantes Rennen zu erwischen, beschreibt Schrader die Situation in der Straßenläufer-Szene.Für das Rennen in Berlin habe es keine offizielle Ausschreibung gegeben. Persönliche Kontakte hätten seinen Start möglich gemacht, schreiben die Blueliner.
Insgesamt gab es fünf verschiedene Leistungsgruppen, zwei für Frauen und drei für Männer. Der Sieger des schnellsten Männerrennens, der Kenianer Daniel Ebenyo lief min 27:18 Minuten die Strecke und katapultierte sich damit auf Platz vier der Jahresweltbestenliste. Bei den Frauen siegte die Äthiopierin Helen Tola in 30:59 Minuten und steht mit der Zeit auf Platz 5 der Jahresweltbestenliste.
Mit Matthias Wilshusen startete ein weiterer Blueliner in der Fremde – und kam auf Platz zwei beim Hamburger Laufcup. Beim dritten und letzten Wertungslauf zum Cup war nochmal richtig Ausdauer gefragt, denn der Alstertal Halbmarathon machte seinem Namen alle Ehre. Es ging nicht nur 21,1km auf überwiegend Naturwegen durch das schöne Alstertal, sondern es musste auch einige Male aus dem Tal herausgeklettert werden. Dabei ging es mehrere steile Anstiege rauf und Gefälle runter, Treppen waren zu überwinden und zahlreiche Brücken, bis man wieder am Startzielpunkt war, am Torhaus Wellingsbüttel.
Gestartet wurde, wie schon bei den beiden Wertungsläufen zuvor, einzeln mit Abstand. So ging es für die fast 300 Teilnehmer bei richtigen Hamburger Schietwetter mit ganztägigen Dauernieselregen auf die Strecke. Wilshusens stärkster Konkurrent und Führender in der Cupwertung ging gute 20 Minuten früher an den Start und hatte dabei 52 Sekunden Vorsprung aus den ersten beiden Rennen. Einen direkten Wettstreit gab es aber nicht, da es nur eine Begegnung im gesamten Rennverlauf auf dem letzten Drittel der Strecke gab.
Das Tempo bei Wilshusen blieb hoch, und so beendete er als zweiter den Halbmarathon in 1:22:04 und siegte in seiner Altersklasse M50. Zum Gesamtführenden wuchs der Abstand allerdings um weitere 96 Sekunden auf 2:28 Minuten im Gesamtklassement. Der Abstand zu Platz drei wies aber auch beachtliche 7 Minuten auf.
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