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Klaus kommentiert – Die Lauf-Kolumne

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“Quick & Dirty!”

(ka) – Heute widmen wir uns einer der meist unterschätzten oder vielleicht meist gefürchteten Laufdistanzen: den 3.000 Metern. Dass Laufen nicht nur Marathon bedeutet, ist hier schon hinlänglich beschrieben worden. Dennoch denken wir beim Laufen meistens nicht an Sprinter und Mitteldistanzläufer, sondern an alle, die sich gerne auf längeren Distanzen tummeln. Nicht umsonst ist ja auch von Ausdauersport die Rede. Wie passen da die 3.000 Meter hinein, die laut Definition bereits als Langstrecke und nicht mehr als Mittelstrecke bezeichnet werden. Ist das wirklich Ausdauersport?

3.000 Meter – eine Renndistanz, die viel zu kurz kommt im Rampenlicht der Laufbühne bzw. irgendwie nie richtig zu passen scheint: zu wenig für eine lockere Trainingseinheit und viel zu anstrengend für eine wirklich schnelle Rennzeit. Auch als Intervall schon wieder zu lang.

3.000 Meter gehören für mich in der Kategorie „Quick & Dirty“, denn diese Distanz ist schon so etwas wie die Wurzelbehandlung des Laufsports. Man ist froh, wenn es vorüber ist. Es wird schnell, aber auch dreckig, wenn die 3.000 anstehen.

Bei dieser Distanz wird Beinen und Kopf gleichermaßen viel zugemutet. Keine Chance fürs Taktieren oder für einen behutsamen Start. Vergesst gleich, die 3.000 Meter im goldenen Schnitt zu laufen. Immer ist die Gefahr gegeben, einem zu hohem Anfangstempo Tribut zu zollen.

3.000 Meter finden in der Regel auf der Bahn statt. Man kann also schnell ausrechnen, was auf einen zukommt: 7,5 unbarmherzige Runden, die spätestens ab Runde drei zur Qual werden. Der Puls steigt bereits nach 400 Metern in den roten Bereich, der letzte Kilometer zieht sich länger als die letzten 5 Kilometer eines Marathons. Im Ziel braucht man dann mindestens zwei Minuten, um einigermaßen Luft zu bekommen. An Freude über eine hoffentlich gute Zeit ist erst nach mehreren Minuten zu denken. Dann ist man auch wieder in der Lage, langsam in abgehackten Kurzsätzen zu sprechen. Aber irgendwann überwiegt doch die Bestätigung und die Genugtuung, dass man es der Laufbahn mal wieder richtig gezeigt hat. Triumpf und Demütigung liegen übrigens eng beieinander, weil die 3.000 Meter ausreichen, um einige Konkurrenten zu überrunden oder eben selbst in den Schatten gestellt zu werden.

Viele Möglichkeiten für die 3.000 Meter bieten sich leider nicht. Klassische Volkläufe fangen abgesehen vom Bambinilauf meistens erst bei 5 Kilometern an, und viele Hobbyläufer haben keinen Starterpass für die klassischen Kreis- und Bezirksmeisterschaften. Es gibt aber eine gute Alternative: Das Sportabzeichen! Bereits ab 18 Jahren kann man die 3.000 Meter für die Kategorie Ausdauer nutzen, wenn es für Schwimmen oder Radfahren nicht reicht. Ich mache das tatsächlich seit mehr als zehn Jahren und gehe Jahr für Jahr ehrfürchtig auf die Bahn. Und es macht tatsächlich auch Spaß – wirklich! Denn als Läufer wissen wir, dass die Qual dazugehört und am Ende auch den Reiz ausmacht. Also, ran an die kürzeste Langdistanz der Welt.

 

Mit läuferischen Grüßen

Läufer Klaus

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