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Hannover-Marathon
(ka) – Es stimmmt! Ich habe ihn schon vielfach in höchsten Tönen gelobt und besungen, den Marathon in Hannover. Ich muss es aber wieder tun, denn auch dieses Jahr war es erneut eine großartige Veranstaltung. Was macht den Reiz dieser Laufveranstaltung aus, bei der ich nun schon zum 14. Mal an den Start gegangen bin? Nun, es ist die Mischung aus klein und groß! Was heißt das?
Der Lauf in Hannover ist einerseits so groß, dass man zunächst einmal früh in der Stadt sein muss, um einen akzeptablen Parkplatz zu bekommen und nicht den langen Fußmarsch vom Schützenplatz antreten muss. Er ist auch groß genug, um auf allen Strecken so viele Läuferinnen und Läufer anzutreffen, dass man nie alleine läuft und immer eine Gruppe findet. Nur so sind am Ende Spitzenzeiten möglich.
Auf der anderen Seite ist alles so klein, dass ich bereits nach 5 Minuten vor dem Zelt der Startunterlagenausgabe meinen Vereinskollegen Frank treffe. Kurze Zeit später sehen wir die Familie von Matthias. Er hat sich für den Marathon viel vorgenommen. Wir haben noch Zeit und beschließen, am Aegi Matthias anzufeuern. Unser Timing klappt. Matthias scheint eine gute Gruppe gefunden zu haben und sieht sehr locker und entspannt aus.
Apropos „entspannt“: Hannover ist entspannt. Die Organisatoren wissen, was sie tun. Alles ist top geregelt und vorbereitet. Die Wege sind kurz und man findet sich gut zurecht. Es erscheint fast schon familiär und es fällt auf, wie viel gute Laune alle Helferinnen und Helfer an den Tag legen.
Diese gute Stimmung überträgt sich auf die Läufer und die Strecke. Hannover ist bekanntlich schnell, und das Wetter spielt so gut wie immer mit. Dieses Jahr war die Veranstaltung früh dran, so dass die üblichen 15-20°in weiter Ferne lagen. Vielmehr war am Vortag noch Regen und Sturm angesagt, aber am Renntag war alles top: kein Wind, optimale 10°, kein Regen und am Ende sogar der ein oder andere Sonnenstrahl.
So konnte mein Halbmarathon nur gut werden – trotz widriger Vorbereitung, die geplagt war von Verletzungen und Zipperleins. Die waren aber schnell vergessen und ich nahm mir mehr vor als die ursprünglich geplanten 1:35.
Das Highlight ist wie immer die Streckenführung durch die List – da stehen die meisten Zuschauer an der Straße und jubeln einem zu. Großartig. Weniger schön ist es dann auf der langen, leicht ansteigenden Nienburger Straße. Aber damit nicht genug. Am Königsforster Platz angekommen darf man leider nicht in Sichtweite zum Rathaus geradeaus weiterlaufen, sondern muss noch eine kleine Schleife drehen. Das bei Kilometer 18 raubt jedem Läufer die letzten Reserven und bedarf schon einiger Überwindung, das Tempo zu halten.
Mir ist es ganz gut gelungen, auch dank Inge. Inge lief auf der Nienburger Straße neben mir und wir haben uns bis zum Ziel gegenseitig gepusht und gezogen. Im Ziel fragte ich sie dann, ob sie es noch unter die 1:30 geschafft hat, was ich leider um 21 Sekunden verpasst habe. Völlig aus der Puste antwortete sie nur: „Nein, ich bin den Marathon gelaufen!“ Donnerwetter, ich war beeindruckt. Zuhause musste ich nochmal nachschauen und stellte mit Freude fest, dass Inge in ihrer Altersklasse mit etwas mehr als 3 Stunden den ersten Platz belegt hat. Ganz starke Leistung!
Nach dem Rennen habe ich übrigens Matthias wieder getroffen. Er lag gerade auf der Massagebank und zeigte glücklich seine Medaille. Sein Plan war aufgegangen. 2:56 auf der Marathondistanz und damit seine 11 Jahre alte Bestzeit pulverisiert. Nochmal ganz starke Leistung. Glücklich und zufrieden bin ich dann nach Dusche und Massage zum Auto zurück getrottet und habe den Heimweg antreten – wohl wissend, dass ich nächstes Jahr zum 15. Mal gewiss wieder an Start gehen werde – in Hannover.
Mit sportlichen Grüßen
Läufer Klaus
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