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Lauf weiter!
(ka) –So langsam kehrt das normale Leben wieder zurück, so scheint es. Die Corona-Inzidenzen sinken in ganz Deutschland und Instagram ist voll von Bildern frisch gezapfter Biere. Wir Läufer sind grundsätzlich ja noch glimpflich durch die Pandemie gekommen. Immerhin konnten wir unseren Sport ausüben. Aber Einschränkungen gab es doch –vor allem die Rennen, die Volksläufe und die großen Laufevents haben wirklich gefehlt. Nicht nur die Atmosphäre und das Treffen anderer Läufer, sondern auch der Wettkampfcharakter.
Ich habe seit dem Neujahrslauf 2020 keinen echten Live-Wettkampf mehr erlebt. Fit fühle ich mich schon und ich bin auch viel gelaufen, aber das Tempo hat gelitten. Intervalle waren ab und zu dabei, aber einen 10er im höchsten Tempo alleine durch den Wald –das ist doch sehr schwer und wird nur allzu selten wirklich durchgezogen. Es gibt aber Abhilfe. Wie in allen Bereichen gibt es Gewinner der Pandemie. Kreative Köpfe mit neuen, teils verrückten Ideen, die versuchen, andere Formate und Angebote auf dem Markt zu etablieren.
Eines dieser Formate heißt virtuelle Läufe. Ich muss gestehen, ich habe sehr lange gebraucht, mich damit anzufreunden, aber mittlerweile bin ich ein echter Fan davon geworden. Virtueller Lauf, das heißt: Alleine auf einer beliebigen Strecke eine vorgegebene Distanz laufen, die Zeit hochladen und dann schauen, wo man mit seiner Zeit am Ende im Ranking gelandet ist.
Das hat natürlich seine Tücken. Ein Wettkampf lebt nun mal davon, sich mit anderen Startern direkt zu messen oder sich im Kampf gegen die Uhr auch zu verbünden. Der Adrenalin-Spiegel ist sicher ein ganz anderer, denn anders kann ich gewisse Leistungen bis heute nicht erklären. Dazu die vielen Zuschauer, die einen anfeuern oder der Sprecher im Zielbereich, der deinen Namen ins Mikro brüllt und das Gefühl, völlig platt aus der Puste im Ziel von einem freundlichen jungen Mädel ein alkoholfreies Erdinger gereicht zu bekommen.
Alles das geht virtuell nicht. Und genau da lag meine Sorge. Wie sollte ich ohne die üblichen positiven „Rahmenbedingungen“ denn eine gute Zeit laufen? Nun gut, nachdem ein Laufkollege dermaßen geschwärmt hat, habe ich mich getraut. „Lauf-weiter“ heißt die Plattform, die ich genutzt habe. Ein großartiger Name, das muss ich sagen. Ich wollte ja weiterlaufen, vor allem endlich wieder Rennen laufen. Zum Anfang habe ich mir einen 5er ausgesucht. Leichte Gefällstrecke und Rückenwind dazu und siehe da: Unter 20 Minuten –na bitte. Ich war überrascht, zufrieden und tatsächlich wieder drin im Rennfieber.
Der zweite 5er folgte recht schnell, nochmal mehr als eine Minute schneller. Voller Euphorie habe ich gleich einen Halbmarathon nachgelegt. Keine Wahnsinnszeit, aber unter diesen Umständen doch ordentlich.
Die Anbieter von Lauf-weiter haben natürlich gute Ideen zur Motivation. So brauchte ich unbedingt noch ein Rennen, um an der Wertung zum Frühlings-Cup teilzunehmen. Dafür war heute ein 10er fällig. OK, auch die virtuellen Bäume wachsen nicht in den Himmel. Meine Zeit war ernüchternd und mehr als 2 Minuten weg von den angepeilten 40 Minuten.
Aber egal –ohne Lauf-weiter wäre ich den heutigen 10er ohne Ziel und Ansporn sicher lockerer durchgelaufen. Auch gut, aber ohne Renngefühl, ohne das Gefühl, sich mal wieder richtig auszupowern und ohne das schöne Gefühl, trotz der etwas enttäuschenden Zeit doch Zweiter in der Altersklasse geworden zu sein.
Keine Frage, die klassischen Rennen werden immer das Highlight eines Läufers bleiben. Bis wir wieder mit mehreren 100 anderen Laufverrückten eng an eng im Startbereich stehen, wird es aber sicher noch dauern. Wie gut, dass wir bis dahin pfiffige Alternativen haben, zumindest etwas Rennatmosphäre schnuppern können und nebenbei ganz gute Trainingseinheiten mitnehmen können. Ich glaube sogar, dass Lauf-weiter und andere Anbieter nicht wieder verschwinden werden, sondern den ein oder anderen Termin im Laufkalender einnehmen. Gut so. Und das alkoholfreie Erdinger schmeckt auch nach dem virtuellen Lauf sehr gut!
Mit läuferischen Grüßen
Läufer Klaus
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